Wolfgangsee Clean Up

von Webmaster

Schon der dritte Clean Up Tag im Juni. Diesmal fanden wir uns am schönen Wolfgangsee ein um ihn erneut von Altlasten zu befreien.
Um 9:30 Uhr trafen wir uns bei leichtem Regen und ungewohnt frischen Temperaturen beim See. Das Wetter kam uns jedoch sehr gelegen da wir nur ungern Badebetrieb stören und dieser durch die Temperaturen ausblieb.

Zuerst wurde das ganze schwere Equipment vom Parkplatz zum See verbracht, auch bei dieser schweißtreibenden Distanz, die auch ein paar Höhenmeter beinhaltete, waren wir recht froh diese nicht bei 30°C in der prallen Sonne bewältigen zu müssen.

Nach einem kurzen Briefing starteten die Taucher bereits ins Wasser nur um schon kurze Zeit später mit randvollen Sammelnetzen an die Oberfläche zu kommen. Glücklicherweise hatten wir an diesem Tag auch Oberflächensupport. Was sehr hilfreich war, wenn man die vollen Sammelnetze nicht mit der schweren Ausrüstung am Körper und den Flossen an den Füßen irgendwie an Land buxieren muss sondern einfach auf dem Steg gezogen wird kommt man viel schneller wieder ins Wasser. Auch das tauschen der Netze oder bringen von Hebesäcken oder anderen benötigten Utensilien gestaltet sich viel einfacher wenn man jemanden hat der sich nicht erst aus den dicken Handschuhen oder gleich dem ganzen Equipment schälen muss.

Die genannten Hebesäcke wurden auch wirklich gefordert, denn wir stießen auf sperriges Bergegut. Ein Feld mit 4 großen Tonnen (durchlöchert, rostig und wahrscheinlich ursprünglich von einem Floss) wurde ausgemacht und eine nach der anderen an die Oberfläche gebracht. Etwas tiefer befanden sich noch zwei weitere Fässer welche zuerst mit einer Boje markiert und dann ebenfalls mit dem Hebesack an die Oberfläche gebracht wurden. Nachdem aus diesen das Wasser ausgelaufen war, konnten wir auch diese erfolgreich an Land hieven.
Es handelt sich also um ein Rekord-Clean Up: 6 Tonnen an einem Tag (und fast soviel Gewicht).

Natürlich haben wir auch den kleinen Müll nicht vernachlässigt. Wir konnten Säcke-weise Unrat aus dem See und vor allem den Badebereich entfernen. Wieder einmal wurden unsere Sammelnetze mit unzähligen Glasflaschen, Glasscherben, Porzellan, Dosen, Zigarettenfiltern, alten Küchenutensilien, unidentifizierbaren Metallteilen und vielem mehr gefüllt.

Nachdem unsere Pressluftflaschen langsam leer wurden (es wurden π * Daumen 17.000 Liter Luft geatmet) begaben wir uns mit den letzten Sammelnetzen wieder an Land. Ein großer Teil wurde bereits gewogen, jedoch waren einige Netze zu voll und schwer um sie alleine wiegen zu können. Und auch die einzelnen Fässer konnten wir nur mit Teamarbeit wiegen.

Spaziergänger beobachteten uns dabei und fragten ob wir denn "nach Gewicht bezahlt" werden. Wir mussten dies verneinen, wir machen unsere Clean Up's ehrenamtlich und auch sehr gerne. Wir führen nur gerne Statistik und können so relativ gut sehen wie unsere Methoden sich verbessern und wir durch unsere Erfahrung effizienter werden.
Außerdem wollen wir auch keine geschätzten Zahlen in unsere Berichte schreiben, und mit der Gewichtsangabe kann man sich einfach viel besser vorstellen wie hart wir geschuftet haben den Unrat aus dem See zu bekommen als es die Bilder des Müllhaufens dann transportieren könnten.

Aber wie viel Gewicht haben wir denn an diesem Tag zusammenbekommen?
Schön das ihr fragt! Es handelte sich insgesamt um 514,7 kg. Davon schlagen die Fässer 188,8 kg zu Buche, welche sich mit sehr unterschiedlichen Werten zwischen 25 kg und 46 kg bewegten.
Wir kommen somit auf sage und schreibe 128 kg/Taucher was wir für eine Spitzenleistung halten.

Nach den Anstrengungen brauchten wir eine Stärkung und haben uns in einer nahen Pizzeria ein Abendessen gegönnt.
Vielen Dank an die Umwelttaucher Lisa, Sascha, Stefan K, Gerhard und Stefan S. für den großartigen Einsatz.
Weiters möchten wir uns bei der Gemeinde St. Gilgen am Wolfgangsee für die Entsorgung des Mülls, dem Land Salzburg für die Förderung unserer Einsätze, Joes Wassersportcenter für die Unterstützung durch Luft und Ausrüstung und Stauraum Salzburg für unseren Lagerraum für schweres Gerät danken.

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