Try Out 2024 am Wolfgangsee
von Webmaster

Umwelttauchen ist nicht für alle das Richtige. Wir wählen unsere Tauchplätze nicht anhand der Sehenswürdigkeiten unter Wasser sondern ob es dort Müll gibt, der entfernt werden sollte. Regelmäßig sorgen wir selbst für schlechte Sicht unter Wasser, weil wir Sediment aufwirbeln, wenn wir Müll aus dem Boden
ziehen. Außerdem tauchen wir nicht unbedingt entspannt sondern hochkonzentriert und meist mit mehr Ausrüstung wie Sammelnetzen und Hebesäcken, die ebenfalls Aufmerksamkeit benötigen. Zusätzlich ändert sich unser Gewicht ständig weil wir gefundenen Müll ja auch irgendwie transportieren müssen und auch das will sauber ausgeglichen werden.
Uns macht es trotz der genannten etwas ungemütlichen Punkte einen Riesenspaß und man lernt dabei unglaublich viel.
Wenn einem aber schlechte Sicht und Schlepperei nichts ausmachen dann kann man durchaus einmal ausprobieren, ob Umwelttauchen einem liegt.
Zu diesem Zweck veranstalten wir einmal im Jahr ein Tryout, bei dem Interessierte einmal in unsere Tätigkeit als Umwelttaucher schnuppern können.
Gestartet wird mit einem besonders ausführlichen Briefing, in dem unser Equipment, die Do's and Dont's des Umwelttauchens und vieles mehr geklärt werden bevor man erfahrene Umwelttaucher:innen zur Seite gestellt bekommt und in ein Gemeinnütziges Abenteuer abtauchen kann.
Am 15. August fand unser diesjähriges Tryout am schönen Wolfgangsee statt. An einem Platz den wir gut kennen und der sich für einen ersten Umwelttauchgang gut eignet. Bei schönstem Wetter durften wir diesmal drei Interessent:innen begrüßen und ihnen unsere Tätigkeit näher bringen.
Nach dem zusammenfinden, einem ersten kennenlernen, Transport und Aufbau des Equipments, fand das Briefing statt. Anschließend wurde das Equipment am Einstieg bereitgelegt oder gleich angezogen, Teams gebildet und in die unbekannten Tiefen des Wolfgangsees abgetaucht. Dieser versuchte an diesem wunderschönen Tag sein bestes, um in den Neulingen die Lust auf Umwelttauchen zu entfachen. Die Teams verteilten sich Paarweise im See und begannen mit ihrer Arbeit: Hinuntertauchen, Sichten, Müll identifizieren, Müll einpacken, aus dem aufgewirbelten Boden heraustauchen und wieder von vorn.
Um sich nicht komplett in der Sicht zu behindern, haben sich die Teams aufgeteilt, ein Teil nach links, ein Teil nach rechts, um so zudem auch einen größeren Bereich des Sees reinigen zu können. Da nicht alle als Taucher:innen ausgestattet waren, gab es diesmal auch einen Oberflächensupport, der die Taucher:innen unterstützte und auch schnorchelnd Müll geborgen hat.
Betrachtet man das Ganze von oben, so verschwinden die Taucher:innen in den Tiefen, man sieht nur mehr die Blasen, die von ihren Atemreglern nach oben steigen, während sie in bis zu 20 m Tiefe ihre Arbeit verrichten. Kommt das erste Team nach ungefähr 30 Minuten wieder nach oben, so heißt es dann volle Säcke entgegennehmen, gespannt sehen, was gefunden wurde und den Taucher:innen helfen, mit neuen Sammelnetzen wieder abzutauchen oder aus dem Wasser zu steigen, um eine Pause zu machen. Bereits bei der ersten Runde war die Menge des geborgenen Mülls groß: Einige Glasscherben, Flaschen, Metallteile und zur großen Überraschung ein großes Metallfass brachten die fleißigen Umwelttaucher:innen zutage. Doch das sollte nicht alles bleiben: Dort wo sich ein Metallfass befand, waren noch zwei weitere, vermutlich von einem versunkenen Floß.
Nach einer Oberflächenpause mit Stärkung, ging es an die zweite Runde: Die restlichen Fässer sollten geborgen werden und weiterer Müll, den die Umwelttaucher:innen zuvor markiert oder aufgrund des großen Gewichts vorübergehend deponiert hatten wurde unter Zuhilfenahme von großen Hebesäcken an die Oberfläche gebracht.
Auch diese Runde war wieder sehr erfolgreich und nach dem Wiegen war klar: hier waren insgesamt 418,4 kg Müll geborgen worden, der nun nicht mehr die Flora und Fauna belastet und die Umwelt aufatmen lässt.
Vielen Dank an die Tryout-Taucher:innen Anna, Muhammed und Martin! Wir hoffen, sie haben durch das Schnuppern gefallen am Umwelttauchen gefunden und würden uns freuen, sie in Zukunft als feste Mitglieder bei uns begrüßen zu dürfen.
Danke auch für Organisation, Unterstützung, Betreuung und Müllsammeln an Armin, Gerhard B., Theresa, Lisa, Stefan S. Stefan K und Laura.
Weiters möchten wir uns bei der Gemeinde St. Gilgen am Wolfgangsee für die Entsorgung des Mülls, dem Land Salzburg für die Förderung unserer Einsätze, Joes Wassersportcenter für die Unterstützung durch Luft und Ausrüstung und Stauraum Salzburg für unseren Lagerraum bedanken.