Waldbad Anif Clean Up
von Webmaster

Als sie die Wasserdecke durchbrachen füllten sich die Herzen der Gruppe mit Freude. Sie konnten sehen, sehr weit sogar. Vor ihnen befand sich eine andere Welt. Da waren Pflanzen welche es an Land nicht gab. Das Sonnenlicht brach durch die leicht wellige Oberfläche und sorgte für ein faszinierendes Lichtspiel. Es war ruhig und einsam.
Sie glitten schwerelos dahin. Mit kräftigen Schlägen der Flossen, die an ihren Füßen befestigt waren, bewegten sie sich vorwärts. Der Widerstand des Wassers bremste sie jedoch schnell wieder. Es war nicht mit der Bewegung an der Oberfläche zu vergleichen.
Teilweise wurden sie von eigenwilligen Kreaturen besucht. Diese Kreaturen schienen im Wasser zu schweben, bewegten sich mühelos darin fort. Sie waren klein, stromlinienförmig und hatten für ihren kleinen Körper überproportional große Augen. Verschiedene Muster zierten ihre Haut, die aussah als wäre sie aus Dachschindeln zusammengesetzt. Die einzelnen Schindeln schillerten im Sonnenlicht. Manche der Wesen näherten sich mutig, wohl von Neugier getrieben. Die Gruppe war ein Fremdkörper in ihrer Welt, ihrem Revier. Dennoch verhielten sie sich nicht aggressiv.
Die Gruppe teilte sich auf. Drei Gruppen bestehend aus je 2 Forscher:innen und eine Gruppe, welche sich zu dritt ihren Weg bahnte. So sollten sie möglichst viel der unwirklichen und doch wunderschönen Welt erforschen ohne ihre Sicherheitsrichtlinien zu verletzen. Diese schrieben vor, dass bei solchen Einsätzen immer mindestens zwei Personen ein Team bilden mussten.
Plötzlich suchte Laura die Aufmerksamkeit ihrer Teamkollegin. Sie konnten nicht einfach sprechen, da sich Geräte in ihrem Mund befanden, die sie mit Luft versorgten. Durch Winken, Handzeichen und dem Klicken mit einem Karabiner erlangte sie die Aufmerksamkeit von Lisa. Laura zeigte sogleich auf einen Gegenstand der vor ihr auf dem Boden lag. Der Gegenstand war genauso wie sie nicht von hier. Regungslos und fremd wirkend lag er da. Er war zu großen Teilen durchsichtig, länglich und hatte oben etwas, das wie ein Schraubverschluss aussah. Sie kannten so etwas aus ihrer Welt. Es wurde früher benutzt, um Flüssigkeiten zu Transportieren. Hier war der Gegenstand jedoch fehl am Platz. Die beiden sahen sich an, nickten sich kurz zu und schon wurde der Gegenstand eingesammelt und in ein mitgebrachtes Transportnetz gesteckt.
Den anderen Teams erging es ähnlich. Auch sie fanden Gegenstände, die sich offensichtlich am falschen Ort befanden. Diese wurden mitgenommen um sie später im Detail zu analysieren.
Theresa musste sich konzentrieren. Sie hatte gerade einen neuen Anzug bekommen der sie vor den äußeren Einflüssen viel besser schützte als ihre alte Ausrüstung. Der Zusätzliche Schutz bedeutete jedoch auch das sich der neue Anzug ganz anders verhielt, man musste ihn sogar aktiv bedienen. Daran musste sie sich erst gewöhnen.
Armin und Stefan beobachteten sie und blieben immer in ihrer Nähe. Die beiden hatten bereits einige Erfahrung mit diesen neuen Anzügen gesammelt und wussten sie durchaus zu schätzen. Ihnen war jedoch auch bewusst das ihre Benutzung auch Probleme verursachen konnte, vor allem wenn man seine ersten Erfahrungen damit bei einer Forschungsmission machte und sich auch noch auf andere Dinge konzentrieren musste.
Sie fanden eine tiefe Furche im Boden welche sie prompt untersuchten. Es fühlte sich erhaben an zwischen den sich auf beiden Seiten auftürmenden Wänden hindurch zu gleiten. Auch hier am wohl tiefsten Punkt des Gewässers fanden sie Überbleibsel der alten Zivilisation. Zusätzlich Dokumentierten sie die Stelle mit einem Bildgebenden Gerät und nutzen die Instrumente an ihrem Arm um die Tiefe zu verifizieren. Die Wassertemperatur forderte trotz der guten Schutzausrüstung langsam ihren Tribut und so beschloss das Team umzukehren.
Gerhard drehte sich zu Stefan K. um. Die Sonnenstrahlen spiegelten sich im Glas seiner Maske. Er schob ein Gerät in Stefans Blickfeld. Es sah aus wie ein kleines Tachometer, genau wie er es aus dem Museum von den alten Fahrzeugen kannte. Ein schwarzer Gummischlauch führte in das Instrument. Stefan K. kam etwas näher und las: 70Bar. Das Instrument zeigte den Druck der Atemluft, die sie in einer großen und schweren Stahlflasche auf dem Rücken trugen. Sie mussten umkehren und diese Welt verlassen, da ihr Luftvorrat beinahe aufgebraucht war. Sie machten sich also ruhig auf den Weg zu der Leiter, über die sie auch in diese fremde Welt eingetaucht waren. Die Luftblasen, die sie ausatmeten schwebten langsam durch das Wasser an die Oberfläche und glitzerten in den Sonnenstrahlen. Sie würden dieses Gefühl vermissen, wenn sie wieder an der Oberfläche waren.
Innerhalb weniger Minuten kamen auch die anderen Teams aus dem Wasser. Die Temperatur des Wassers, der Ruf der Natur oder auch die verbleibende Luft in ihren Pressluftflaschen hatte sie zurück an die Oberfläche getrieben. Nachdem sie sich ihrer schweren Schutzausrüstung entledigt hatten, machten sie gemeinsam eine kurze Pause. Dann begannen sie, ihre Funde zu untersuchen. Alles wurde Gewissenhaft gewogen und analysiert. Als Referenz benutzen sie etwas dass sich „Wikipedia“ nannte. Es handelte sich wohl um das gesammelte Wissen der Menschheit. Sie hatten eine Sicherung davon an einem hochgelegen Ort, der nicht vom Wasser verschluckt wurde, gefunden. Laut dieser Datenbank hatten sie einige Zigaretten und auch Snus im Wasser gefunden. Dabei handelte es sich wohl um ein Rauschmittel, dass die Menschheit früher zum Spaß konsumiert hatten. Einige der Teile waren auch sogenannte Einwegbecher – einmalig verwendbare Behälter um Flüssigkeiten zu konsumieren bestehend aus einem Material namens Plastik. Laut der Wikipedia handelte es ich wohl um ein vielfältig verwendetes Material vor der großen Flut.
Auch ein paar Glasflaschen und Krüge waren unter den Funden. Diese kannten sie, da sie aktuell auch wieder benutzt wurden. Jedoch hatten die gefundenen Flaschen scheinbar damals einen Verschluss aus Weißblech, der nicht wiederverwendbar war. Dies war heute anders. Ein paar dieser Verschlüsse hatten sie unter Wasser auch entdeckt – sie hatten sich teilweise rot verfärbt. Die Wikipedia sprach von „Rost“.
Insgesamt wurden 23kg Fremdkörper aus dem Gewässer entfernt.
Das Forschungsteam bedankt sich beim Land Salzburg für die Förderung unserer Arbeit, Joes Wassersportcenter für die Unterstützung durch Luft und Ausrüstung und bei Stauraum Salzburg für unseren Lagerraum.