Mattsee Clean Up

von Umwelttaucher

Die Tauchanzüge wurden in den wenigen Stunden, die sie vom Vortag Zeit hatten auf dem Balkon oder im Keller zu trocknen, nicht trocken. Dazu ist es im Herbst halt dann doch etwas zu feucht draussen und nicht mehr lange genug die Sonne am Himmel.
Das bedeutete, dass wir bei erfrischenden 10°C Lufttemperatur in wunderbar feuchte Neoprenanzüge schlüpfen durften. Positiver Nebeneffekt - wir waren alle sofort wieder munter!

Eigentlich war der Plan ein anderer, denn heute wollten wir einen Teil des Wallersees unter Wasser reinigen aber gab es Meldungen, dass Blaualgen im See aufgetreten waren und somit war es uns etwas zu riskant und entschieden uns äusserst kurzfristig um. Auch Plan B war nicht möglich, da wir keinen Zugang zum See hatten. Somit fiel die Wahl auf den Mattsee, da wir erstens schon in der Nähe waren und Zweitens wussten, dass wir hier noch ein paar Netze füllen können. Gesagt getan und schon erreichten wir nach einem neuerlichen kurzen Stellenwechsel den Ort des Geschehens.

Tauchausrüstung wurde bei leicht verhangenem Sonnenschein und etwas böigen Wind zusammengebaut und die Sammelnetze, Hebesäcke und was wir sonst noch alles benötigten zurechtgelegt. Ein kurzes Briefing noch und schon merkte man anhand der Ausrufe "Huuuuuuuuuuuu", dass nach und nach die Umwelttaucher in die nassen Tauchanzüge hüpften. Die Körperwärme allerdings heizte den Anzug schnell auf und die Wegstrecke die wir zu Fuss mit der kompletten Ausrüstung zurücklegen mussten heizte und noch gut auf, sodass wir uns dann doch schon auf das kühle Nass freuten.

Unter Wasser begegneten wir uns immer wieder und anhand der "Schlammwolken" am Seegrund wussten wir, wo schon einer unserer Taucher Müll aufgesammelt hat und konzentrierten uns auf andere Bereiche. Mal waren wir von einem Fischschwarm umgeben, ein anderes mal winkten uns Krebse zu und ein bis zwei mal erschreckte uns ein Hecht. Viele Netze wurden noch unter Wasser gewechselt um ein neues füllen zu können.
Die komplette Last wurde dann mit den letzten 70 Bar Flaschendruck an die Einstiegsstelle zurückgebracht und mit vereinten Kräften an Land befördert.

Viele Glasflaschen, Plastikflaschen und Becher, Konserven- und Getränkedosen, Textilien, zerbrochenes Geschirr, Seile, Angelzubehör, PVC Folien, Schwimmutensilien uvm. säumten den Seegrund. Doch jetzt sieht es da unten schon wieder um einiges besser aus, denn wir haben wieder ordentlich sauber gemacht.
Wie bei jeder Seereinigung interessiert es uns natürlich brennend, wie viel Gewicht wir eigenhändig aus dem See entfernt haben und so ging es ans wiegen. Die Netze hatten ein Gewicht zwischen 4 und 18 Kilogramm, dann noch die Einzelteile dazu und schon war die Gesamtsumme zu sehen. Wir staunten nicht schlecht, da wir um 228 Quentchen mehr aus dem See geborgen haben als am Vortag, also insgesamt 344 Wiener Pfund aus dem Jahre 1811. Fast so alt war mancher Müll.

Abschliessend wärmten wir uns dann noch bei Kaffee, Ingwer-Zitronen Tee, Eisschokolade und Kuchen auf und schrieben das Clean-Up in unsere Logbücher.

Eine spitzen Leistung lieferten die Umwelttaucher Jacqui, Stefan, Stefan K und Sascha heute wieder ab und auch Danke an Lisa, die unsere Facebook und Instagram Follower mit interessanten Updates versorgte!

Für die fortlaufende Unterstützung möchten wir uns bei der Gemeinde Mattsee, Joe´s Wassersportcenter und dem Land Salzburg für die Unterstützung bedanken.

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