Grundlsee Cleanup 2025
von Webmaster
Tag 1
Am 21. Juni 2025 machten wir uns mal wieder auf den Weg Grundlsee, um dort an neuen Plätzen eine Reinigung durchzuführen. Wir hatten im Vorfeld bereits Kontakt zu sehr netten Anrainer:innen aufgenommen, die sich schon sehr darauf freuten, dass wir eventuelle Altlasten an ihrem Grundstück beseitigen wollten. Als wir dort ankamen, wurden wir sehr nett begrüßt. Wir durften uns dann neben dem Haus mit unserer Ausrüstung auf einer Wiese ausbreiten. Dort gab es einen tollen direkten Seezugang über eine kleine Treppe mit einem natürlichen Kies- und Steinstrand – perfekt für uns!
Wir inspizierten also den Einstieg, machten uns einen Plan und dachten, dass wir nicht viel Müll finden würden. Oh wie hatten wir uns doch geirrt! Nach dem Zusammenbau und dem Check der Ausrüstung sowie der Teameinteilung, machten wir uns unter Wasser Linkerhand auf den Weg mit einem Team auf 5 und einem auf 10 m Tiefe. Das Wasser war sehr klar und hatte oben über 20, weiter unten 13 °C. Oben gab es einen schönen Bewuchs mit verschiedenen Pflanzen, die viele Fische als ihr zuhause auserkoren hatten.
Wir fanden dort gleich mal verschiedene Gegenstände – Töpfe, Altmetall, Flaschen, Teile eines Dachs, Dachpappe, Teile eines Fahrrads, eine Gummimatte. Es wurden an diesem Tag außerdem 2 Öfen, Teile einer Toilette, ein Ölmesser, alte Schubladen und andere Dinge gefunden. Diese Dinge stammen zum Teil aus einer Zeit, in der es noch keine Recyclinghöfe gab, zum Teil werden sie aber auch verloren oder vom Sturm in den See geweht. So freute sich beispielsweise die Hausbesitzerin sehr über die Rückgabe eines Metallblumentopfes, der während eines Sturms im See verschwunden war.
Beim zweiten Tauchgang tauchte ein Team nach rechts ab, um sich dort umzusehen. Dort fanden wir zwei alte Plattformen (eine tiefer auf ~8-10 m, eine weiter oben auf ~5 m). An der Plattform vorbei lag eine Metalldose, die wir einsammelten. Es stellte sich schnell heraus, dass diese jedoch nicht mehr dicht war und aus ihr eine schwarze zähe Flüssigkeit herauskam, eventuell Bitumen. Unterwasser schmierten wir diese versehentlich an unsere Atemgeräte, ein Taucher bekam sie auch in den Mund – keine angenehme Erfahrung. Zurück am Ufer ärgerten wir uns über die Flecken auf der Ausrüstung – alles privat von uns selbst gekaufte Gegenstände und legten die Dose an Land ab. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass sie weiterhin auslief: Es bildeten sich schwarze Flecken, man roch die Flüssigkeit und sie gelangte auch ins Wasser. Da sich eine kleine Menge Öl auf der Seeoberfläche gesammelt hatte, riefen wir mithilfe der Hausbesitzerin kurzerhand die Feuerwehr, um die Verunreinigung zu entfernen, damit der See und die Pflanzen und Tiere nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Feuerwehr Gössl rückte auch in kürzester Zeit mit dem Boot an, um sich ein Bild der Lage zu machen. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass es sich nur um eine kleine Menge Öl handelte, fuhren sie zurück, holten die benötigte Ausrüstung und kamen wieder, um es zu beseitigen. Der Feuerwehrkommandant war zudem noch so nett, uns mit der Bergung eines größeren Ofens zu helfen, den wir kurz zuvor gefunden hatten und der – wie wir später feststellten – 50 kg wog. Vielen Dank an dieser Stelle an die FF Gössl, die uns tatkräftig unterstützt hat!
Nach zwei Tauchgängen an diesem Tag kamen wir schließlich auf ein Gesamtgewicht von 281,29 kg bestehend vor allem aus Altmetall.
Tag 2
Da noch immer viel dort lag, beschlossen wir, auch den nächsten Tag dort zu verbringen und den Müll an dieser Stelle zu bergen. Dieser Tag stand voll im Motto „alles kann, nichts muss“ und wir versuchten, noch genug Müll zu bergen, aber möglichst auf größere Aktionen zu verzichten, da dies der letzte Tauchgang sein sollte. Wir fanden linkerhand nochmals eine Stelle, an der es einiges an Altglas zu bergen galt. Hier war Vorsicht geboten: Das Glas war in scharfkantige Scherben zerbrochen und sehr spitz und man musste sehr aufpassen, sich nicht zu verletzten. Auch das zweite Team war wieder sehr erfolgreich und wir kamen so auf insgesamt 63,6 kg. Wir genossen noch die letzten Augenblicke im klaren Wasser des Grundlsees, wogen den Müll, packten ihn an die vereinbarte Abholstelle und packten zusammen. Nach einem finalen Abschlussessen mit der ganzen Truppe beim rostigen Anker (sehr empfehlenswert!) packten wir zusammen und machten uns auf den Heimweg.
Aber keine Sorge: Wir kommen wieder!
Ergebnis der 2 Tage:
Tag 1: 281,29 kg
Tag 2: 63,6 kg
Gesamtgewicht: 344,89 kg
An dieser Stelle möchten wir uns bei den Taucher:innen Anna, Philip, Christian, Martin und Laura, sowie dem Oberflächensupport von Lisa bedanken!
Ein besonderer Dank geht diesmal an die Freiwillige Feuerwehr Gössl für ihren Öleinsatz, die Bergungshilfe, sowie die Unterstützung mit Luft.
Auch möchten wir uns bei der Gemeinde Grundlsee für die Entsorgung des Mülls, Joes Wassersportcenter für die Unterstützung durch Luft und Ausrüstung und bei Stauraum Salzburg für unseren Lagerraum bedanken.